Teenagerschwangerschaften

Teenage pregnancy is not a "crisis" like so many people would like us to believe. The only true epidemic associated with teen pregnancy is the overwhelming and universal lack of support available to young mothers. The only true crisis is the denial of the fact that teenage girls can be, are, and always have been, both sexual and maternal beings, with the capacity to love, procreate, and nurture. We love our children fiercely. We protect and care for them like any mother, of any age, would.
Zitat Crews,

Ausgezeichnet im Transatlantischen Ideenwettbewerb USable 2005/2006 der Körber-Stiftung Hamburg

Die erste Schwangerschaft markiert einen entscheidenden Übergang vom jungen Mädchen zur verantwortlichen Frau, unabhängig davon, ob sie das Kind austrägt oder nicht. Der Übergang in die Mutterschaft markiert einen weiteren Meilenstein im Leben jeder Frau, bei dem sie sich zur Verantwortung für ein Kind verpflichtet.

Werden Teenager Eltern, übernehmen sie zu einem Zeitpunkt Verantwortung, zu dem sie möglicherweise noch nicht darauf vorbereitet sind. Teenagerschwangerschaften sind aber weder Krisen noch Epidemien, auch wenn die Medien uns derzeit anderes glauben lassen. Obwohl sie durchaus ein dramatisches Moment enthalten können, darf die Entstehung neuen Lebens nicht prinzipiell negativ belegt werden. In Deutschland werden jährlich etwa 22.000 Teenager schwanger, häufig ungewollt, trotz aller frei zugänglichen Methoden zur Prävention.

Während volljährige Teenager wie ganz normale Schwangere behandelt werden, wird eine Schwangerschaft bei Minderjährigen in Deutschland als wirkliches Drama betrachtet. Bekannt ist, dass sehr junge Frauen nachweislich einen schlechteren Zugang zu Schulabschlüssen und Ausbildungsmöglichkeiten haben, wenn sie bereits vorher ein Kind geboren haben. Damit wird aber nur deutlich, welche Art von gesellschaftlichen Problemen gelöst werden müssen, nämlich Ausbildungsangebote in Teilzeit, Zugang zu Ganztagskindertagesstätten für Schülerinnen usw.

Hilfe - ich bin schwanger!

Trotz bestehender Beratungs- und Hilfsangebote werden diese zu wenig, zu spät oder gar nicht von den Jugendlichen genutzt. Das liegt zum einen an der nicht ausreichenden Vernetzung dieser Institutionen und dem ungenügenden Training der Betreuungspersonen (Lehrer, Jugendamt usw.), zum anderen an der damit verbundenen face to face - Situation. Die Erfahrungen von Teenagermüttern in den Beratungsstellen sind in den seltensten Fällen positiv belegt.

Es fehlt ihnen die Erfahrung mit Ämtern, weil sie noch nicht volljährig, also geschäftsfähig sind. Gerade deswegen müssen sie aber bereits in der Schwangerschaft Institutionen konsultieren, mit denen eine volljährige Mutter nicht konfrontiert wird, z. B. das Vormundschaftsamt.

Die Möglichkeiten sich erst einmal zu informieren, ohne sich offenbaren zu müssen, sind sehr begrenzt. Es gibt kaum adäquate Medien, z. B. eine deutschsprachige Webseite zu dem Thema. Das Internet ist aber eines der wichtigsten Medien der Jugendlichen, wenn sie wirklich erreicht werden sollen. Marktuntersuchungen zufolge verbringen Jugendliche mehr Zeit im Internet als vor dem Fernseher. Das bedeutet, dass eine Webseite ein gutes Medium sein kann, um Jugendliche zu erreichen.

www.teenie-eltern.de

Im Rahmen eines Webportals für Frauen mit Informationen rund um das Thema Schwangerschaft (http://www.schwangereninfo.de, geplante Veröffentlichung September 2005) wird ein Kanal für Teenager gestaltet.

Nach einer scheinbar endlosen Tragzeit hat die Seite im Herbst 2008 das Licht der Welt erblickt und wird hoffentlich gut angenommen. Ich bin sehr froh und ein bißchen stolz, es angezettelt und konzipiert zu haben, auch wenn ich an der Umsetzung nicht mehr beteiligt war: http://www.familienplanung.de | http://www.schwanger-unter-20.de

Das Angebot richtet sich in erster Linie an minderjährige Schwangere, ihre Partner und ihr unmittelbares soziales Umfeld (Freunde, Familie, Lehrer und Betreuerinnen). Es bietet Informationen zu allen Themen rund um Schwangerschaft und Geburt, sowie zu den bestehenden Hilfsangeboten, z. B. den Beratungsgesprächen.

Häufig erleben Jugendliche ihre Schwangerschaft als Sensation, ohne sich der Nachhaltigkeit ihrer Entscheidung bewusst zu sein. Mit dem Webauftritt soll die jugendliche Schwangere rechtzeitig befähigt werden, unter Kenntnis der Gesetzeslage, wie z. B den Schutz des ungeborenen Lebens, und den vorhandenen Hilfen, Aushandlungsprozesse zu führen. Selbstbestimmt und selbstbewusst kann dann sie über ihr weiteres Leben, inklusive den weiteren Verlauf ihrer Schwangerschaft entscheiden.

Auf dieser Webseite soll die Rolle der juvenilen Mutter nicht glorifiziert werden. Durch das angebotene Wissen soll sie zu Entscheidungen befähigt werden und erhält dann uneingeschränkte Unterstützung, egal für welche Lösung sie sich entscheidet.

Jedes Kind sollte willkommen sein.

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